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Lesedauer: 10 Minuten

Bikeprojekt #gravel4less

Der Staiger Sprinter Umbau

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Gravelbikes sind zur Zeit total angesagt. Nur ist es leider so, dass die so hippen Schotterbikes nicht gerade günstig sind. Sicher, wer sich ein Gravel als Erstrad zulegt, den werden die Einstandspreise nicht schocken. Für all jene, die das Abenteuer 'Schotter' einfach mal eine Zeit lang ausprobieren möchten, gibt es mein Bikeprojekt #gravel4less: Freiheit auf Schotter für kleines Geld ;-)

Ein Gravelbike - was ist das eigentlich nochmal? Ein Rennrad mit Cross-Bereifung? Ein Mountainbike mit Rennradlenker? Weder noch. Gravel ist wirlich ein komplett neues Ding und das Resultat aus verschiedenen Strömungen, Trends und Bedürfnissen. Nicht jeder Mountainbiker hat die tollen Flowtrails in der Nähe oder die Möglichkeit jedes Wochenende irgendwo hinzufahren um das Fully auszureizen. Doch bis zum nächsten Feldweg - das ist in der Regel relativ easy erreichbar. Feldwege fahren macht allerdings mit dem Mountainbike nicht wirklich Spaß. Viele Rennradler beklagen sich über immer rücksichtslosere Autofahrer und natürlich den immer dichter werdenden Verkehr. Mal eben über Feldwege fahren mit dem Carbonrennrad auf Ultraslicks? Keine gute Idee. Und dann haben wir natürlich noch die E-Bikes die sich ziemlich disruptiv entwickeln. Willst du im Trend sein, dann mache bloß nicht das was alle tun. Also lass' Dir einen Vollbart wachsen und fahre mit einem Rad das niemand einordnen kann Dinger die nicht dazu passen. Ganz so ist es zum Glück nicht. Eher so, dass jeder Trend einen Gegentrend hervorruft und der heißt im Falle der bequemen E-Bikes schlicht und einfach wieder selber strampeln. Aber bitte richtig sportlich und in schöner Umgebung; ohne Lärm und Dreck. Et voilà - was du brauchst ist ein Gravelbike und mindestens ein Podcastabo, dass sich ausschließlich mit dem Thema Gravel beschäftigt.

Auf das Abo verzichte ich vorerst, auf die Magie geschotterten Waldwegen echten Fahrspaß abzugewinnen nicht. Ich brauche ein Gravelbike! Los geht's am Markt mit dem Decathlon Triban RC 100 für sage und schreibe 269,99 Euro. Dafür bekommst du einen 11,3 Kilo schweren Alurenner mit 7-Gang Shimano Schaltung, 700x32 Hybridreifen und Felgenbremsen mit Tektro 340er Hebeln. Wer jetzt direkt die Nase rümpft, hat nicht so recht verstanden um was es beim easy Freizeitgraveln geht. Es geht um das pure Erleben und den Sport. Punkt. Schaut euch die Testberichte an - für Leute die das mit dem Graveln einfach mal ausprobieren wollen ein ganz heißes Angebot. Zumal das RC 100 so beliebt ist, dass man es ohne viel Geld kaputt zu machen wieder verkaufen kann.

Wer in puncto Technik größere Ansprüche stellt, muss mehr Geld in die Hand nehmen. Die Einstiegspreise der bekannten Markenhersteller liegen meist um 1.000,- Euro. Dafür gibt es dann Scheibenbremsen, Shimano Technik mit bis zu 20 Gängen und feine Stollen. Auch hier ist Decathlon die Ausnahme: Mit dem GRVL 120 bieten die Franzosen ein richtig gut gemachtes Gravelbike für rund 630 Euro.

Ich habe eine dritte Variante gewählt und herausgekommen ist das SteffsWorld #gravel4less Custom Bike. Vom Preis schlägt es sogar das günstige Decathlon RC 100 um Längen, die Sitzposition ist sportlich-bequem und die Optik ist definitiv einmalig. Mein Anspruch: Mach' es so original, dass Ken von Kaplan Motorcycles es noch gut findet und so freaky, dass es aus der Garage von Blitz Motorcycles kommen könnte. Denke das ist ganz gut gelungen.

Basis für den Umbau ist ein 28" Herrenrad in Rahmenhöhe 58 cm der Marke Staiger/Gerlingen bei Stuttgart aus den späten 70ern, dass wirklich kaum genutzt wurde. Das Rad hat also gut und gerne 40 Jahre auf dem Buckel - fast schon ein Unikum, die Shimano FH400 mit 6 Gängen und Index Schalthebel. Ja, das ist noch die Schaltung mit dem Draht (PPS). Ein solches Rad bekommt man um 20,- Euro. Will man eine modernere Schaltung, was echt kein Fehler ist wegen Ersatzteilen/Upgrade, muss man mit vierzig bis siebzig Euro kalkulieren - je nach Zustand und Ausstattung.

Im ersten Schritt wurde das damals als 'Tourenrad' verkaufte Rad gestrippt: Schutzbleche, Kettenschutz, Gepäckträger, Lichtanlage und Tourenlenker - alles muss weg. Der Freundliche um die Ecke hatte noch einen passenden Lenker im Keller. Danke. Dazu kommen zwei Kenda K161 Crossreifen in 700x35C mit entsprechenden Schläuchen (€ 30,-), Sattelstütze (€ 13,-), Tektro Bremshebel RL340 (€ 17,-), Satz Bremszüge von Shimano (€ 10,-). Der Sattel und das Lenkerband sind mit ca. 25,- Euro zu bepreisen (hatte ich noch im Keller), die gebrauchten 324er Klickpedale von Shimano habe ich für zehn Euro bekommen. Unterm Strich für alles 125,- Euro und damit weniger als die Hälfte des Preiskrachers von Decathlon.

Sobald sich der Dauerregen verzogen hat geht's dann intensiv auf Schotter in den Herbst hinein. Erste Testfahrten auf der Straße haben schon mal richtig Spaß und vor allem Lust auf mehr gemacht. Begeistert bin ich von den Weinmann Alufelgen. Laufen wie neu und lassen sich super beschleunigen. Ich werde euch berichten wie sich das 'Staiger' auf den Schottertrails im Schönbuch macht. In der Zwischenzeit wünsche ich euch allen noch eine schöne und verletzungsfreie Restsaison. Keep Riding Folks ;-)

Staiger Sprinter 'Gravel'

Vielleicht hast du es ja schon gemerkt - der #gravel4less Umbau ist schon ein Weilchen her. Mittlerweile ist 'Gravel' in der Mitte des Fahrraduniversums angekommen. Also wie hat sich der umgebaute Halbrenner auf Schotter gemacht? Kurz gesagt: Super! Meine Grundidee war ja das Thema 'Gravel' einfach mal kennenzulernen. Daraus geworden ist eine neue Leidenschaft. Mit dem Staiger bin ich den ganzen Herbst und in der folgenden Saison bis in den Sommer hinein gefahren und habe dabei sehr viel über die neue Sportart gelernt. Graveln ist absolut faszinierend. Und Du bist eben viel schneller wie mit dem MTB. Natürlich habe ich auch erkannt, wo die Grenzen eines solchen Umbaus liegen. Drei Themen haben sich da verdichtet: Schaltung, Bremsen, Gabel.

Sechs Gänge sind definitiv zu wenig wenn es auch richtig bergauf geht. Bei meinem Staiger entspricht eine Kurbelumdrehung 3,58 m Wegstrecke im kleinsten Gang. Das geht nur im Flachland. Entsprechend war ich ziemlich eingeschränkt bei meiner Streckenwahl hier im Schönbuch. Bremsen bei Nässe war die erwartete Katastrophe. Damit hatte ich gerechnet. Was ich nicht im Fokus hatte, war die alte Felgenbauart: Du bekommst damit auch im Trockenen einfach keine große Bremskraft zusammen weil die Felge relativ schnell nachgibt. Zu guter Letzt sind die Reserven der klassisch geschwungenen Stahlgabel begrenzt. Keine Frage, toller Fahrkomfort auf der Straße und feinem Schotter. Aber nix für Bunnyhops und ähnliche Spielchen. Auch der unbedachte Hüpfer über eine höhere Bordsteinkante oder ein fettes Schlagloch kann den elastischen Bereich überfordern und dann ist so eine Gabel schnell krumm bzw. kaputt.

Ich habe mit dem Staiger Sprinter 'Gravel' gute 1500 km gemacht und bin bis auf einen Schlagloch-Snakebite von Defekten verschont geblieben. Mit jeder Ausfahrt ist meine Lust auf 'Gravel' größer geworden und auch mein Fitness-Level hat sich massiv verbessert. Keine Frage, Dropbar ist noch immer 'King of Cycling'. Im Sommer bin ich dann auf ein Triban RC 120 Disc umgestiegen, später ist noch ein Triban GRVL 120 dazu gekommen. Mein Staiger Sprinter erlebt aktuell seinen dritten Frühling: Zurückgerüstet auf moderne 28er Straßenreifen nutze ich es als Indoor-Trainer und auch wenn ich Lust auf eine schnelle Runde auf Asphalt habe.

Triban RC 100

Der günstigste Einstieg in die Triban Welt und seit Jahren ein Klassiker in silbergrau. Leider nicht mehr mit dem großen 34er Ritzel hinten sondern mit der 12x28 Kassette und 44er Kettenblatt. Zu empfehlen, wenn ihr wirklich keine großen Steigungen fahren müsst. Ab und zu gibt es davon sogar  'Limited Editions' in tollen Farben.

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Triban GRVL 120

Ein waschechtes Gravelbike modernster Bauart für rund 630 Euro? Wenn du vom Start weg super viel Spaß haben willst, kann ich dir das Triban GRVL 120 nur empfehlen. Clever und schön gemacht und mit allem was du zum 'Graveln' brauchst ausgestattet: 1x10 Schaltung, Scheibenbremsen, breiter Lenker mit Flare und feinen Stollen in 700x38c.

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Triban RC 120 Disc

Dein Wunschbike ist ausverkauft? Dann schau' dir doch mal das RC 120 Disc an. Hast du gewusst, dass du das Bike ganz einfach zum stylischen Gravelbike umrüsten kannst? Andere Reifen drauf und du kannst damit auf Schotter durchstarten. Lese meinen Bericht vom RC 120 Disc - das Bike hat wirklich Potential in alle Richtungen.

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Kommentare: 2
  • #2

    Andy (Dienstag, 25 Oktober 2022 16:59)

    Hallo,
    Dein Bericht ist ja mal erste Sahne ���
    Ich fahre schon seid drei Jahren verschiedene Gravelbikes. Alu, Carbon und Stahl, alles dabei.
    Ich habe auch diverse Touren durch Deutschland gemacht, immer so wie die Kinder es erlauben �.
    Ich habe mittlerweile mein letztes Gravelbike verkauft da ich auf Rennrad umgestiegen bin. Hier habe ich mir allerdings erst mal ein altes Bulls Sora für 200€ gekauft um zu sehen wie das so ist. Dabei musste ich feststellen das so ein altes und günstiges Rad echt Spaß macht. Da mein Frau sich nun ein neues Gravelbike gegönnt hat, brauche ich natürlich auch was um mit ihr zusammen fahren zu können. Da ich aber nicht viel Geld ausgeben will, bin ich auf die Idee des selber Bauen gekommen. Ich habe mir nen alten Stahlrahmen gekauft und baue da gerade alles ran was ich noch so rumzuliegen habe, reicht für ein Bike�. So bin ich auf jeden Fall auf deinen Bericht gestoßen und musste mich jetzt mal für diese Herzerfrischend schöne Unterhaltung bedanken.
    Gruß Andy

  • #1

    Traudl (Montag, 05 April 2021 09:45)

    Danke für diesen sehr interessanten Bericht!!!


Viel mehr Bilder & Infos gibt's auf meinem Insta ;-)

Schau' einfach mal bei steffsworld_on_insta vorbei.