Stefan Frech / August 2023

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Lesedauer: 8 Minuten

#catchmeifyoucan

XC Einstiegsrenner

ROCKRIDER

RACE 720

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Mit dem ROCKRIDER RACE 720 bringt die französische MTB Marke einen neuen preiswerten XC-Einstiegsrenner für Fahrer*innen mit Rennambitionen. Halt mal - ein echtes XC-Wettkampfbike für € 1.299,- Euro? Ganz genau, denn wo bei ROCKRIDER 'RACE' drauf steht ist auch einhundert Prozent 'RACE' drin. Und das ist keine Marketingphrase, sondern das sportliches Versprechen eines Weltkonzerns.

Mit günstiges Racebikes hat ROCKRIDER viel Erfahrung. Schon die Vorgängergeneration, allen voran das ROCKRIDER XC 100, hat eine riesige Fanbase. Praktisch bei jedem Hobbyrennen in Frankreich, Spanien, Italien über Tschechien bis nach Polen sind die zuverlässigen Alurenner von ROCKRIDER am Start. Nur in Deutschland wurde ROCKRIDER lange nicht als Hersteller von wirklich qualitativ hochwertigen Bikes assoziiert. Ich will jetzt hier kein Fass aufmachen, aber natürlich wurde da auch viel Lobbyarbeit geleistet um ROCKRIDER so lange es geht aus dem lukrativen Segment der 'Racebikes' rauszuhalten. Mit dem äußerst erfolgreichen Einstieg in den XC Weltcup im Jahr 2022 inklusive Top 10 Platzierungen und der damit verbundenen Medienpräsenz, hat es ROCKRIDER geschafft, das vollkommen ungerechtfertigte 'Wer-billig-kauft-kauft-zweimal-Image' abzulegen und auch in Deutschland als Premiumhersteller wahrgenommen zu werden. Zumindest bei uns Endkunden. Die Mainstream-Medien des MTB-Sports brauchen etwas länger um das zu checken.

Aber zurück zur Story des ROCKRIDER RACE 720. Seit letztem Jahr sind die radikal neuen Carbonraketen ROCKRIDER RACE 740 und ROCKRIDER RACE 900 am Start. Aber Carbon hat einfach seinen Preis. Willst du günstiger gibt es nur nur zwei Wege: Weg von den ganz bekannten Komponentenherstellern oder den teuren Carbonrahmen durch einen Rahmen aus Aluminium ersetzen. Für letzteres hat man sich bei Decathlon ROCKRIDER entschieden und auch die Komponenten wurden ausnahmslos hinsichtlich ihrer 'RACE'-Tauglichkeit untersucht und ausgewählt.

RACE 720, RACE 740 und RACE 900

Produktbilder: Decathlon

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Schauen wir uns die RACE Hardtail Familie genauer an. Bitte haltet euch fest, denn jetzt haue ich echt einen raus: Die drei XC Hardtails haben durch die Bank sehr sehr ähnliche Geometrien. Ganz egal ob Alu oder Carbon. Und genau das ist das geile an ROCKRIDER. Auch der Einstiegsrenner aus Alu kommt mit perfekter Racing-Geometrie - genauso wie das Top-Produkt der Serie. Dabei sind alle drei Rahmen vollkommen eigenständig. Ich denke ihr könnt nun besser verstehen, warum ich direkt auf den ROCKRIDER RACE 720 Express aufgesprungen bin. Wir haben hier ein echtes XC-Racebike von der Geometrie, gepaart mit der Zuverlässigkeit und Robustheit von Aluminium 6061-T6 und 6013.

Markenzeichen der ROCKRIDER RACE Rahmen: Asymmetrischen Kettenstreben und gekröpfte Sitzstreben. Beides gewollt, beides komplett techno. Klar, nicht so extrem wie beim Carbon-Überflieger Ghost Lektor, aber die Flex-Technologie gibt es im Rahmen dessen was Alu mitmacht eben auch beim ROCKRIDER RACE 720. Gefällt mir. Bin super gespannt wie sich das fährt.

Der Aluminiumrahmen des 720ers wiegt 1.610 g (Größe M). Ein guter Wert für einen Rahmen, der Training und Wettkampf über Jahre problemlos wegstecken muss. Innenverlegte Züge sind ebenso selbstverständlich wie aktuelles PressFit-Innenlager und natürlich das absolut hochwertige MetallicFinish in edlem braun inklusive der selbstbewussten ROCKRIDER Markenbotschaft 'Catch Me If You Can'.

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TechTalk - die RACE 720 Komponenten

Produktbild: Decathlon

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Der RACE 720 Powertrain

Das man mit SRAM Komponenten Rennen gewinnen kann ist hinreichend bekannt. Aber geht das auch mit den vergleichsweise günstigen SRAM Komponenten wie sie am ROCKRIDER RACE 720 verbaut sind? Faktencheck: Geht schon mal so los, dass die 'NX' nicht die günstigste Gruppe im SRAM Sortiment ist. Das ist nämlich die SX. Und aus der SX Gruppe kommt lediglich die X1 1000 Eagle Kurbel mit dem 32er Kettenblatt. Der Rest am ROCKRIDER RACE 720 ist 'NX' und da kann man ohne jeden Zweifel volle Renntauglichkeit attestieren. Die 11-50 Kassette liefert 454% Bandbreite, was für die meisten von uns auch im Wettbewerb ausreichend sein dürfte. Je nach Streckenprofil und Fitnesslevel kann die Kurbel auch mit einem 30er oder 34er Kettenblatt bestückt werden. Gerade für Einsteiger*innen eine gute Option, um das Rad an das individuelle Leistungsniveau anzupassen.

Kein ROCKRIDER Mountainbike ohne Pedale. Ich liebe das. Klar, dass die hauseigenen 520er Grip Pedale aus Kunstharz nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Es geht hier darum, dass ROCKRIDER grundsätzlich fahrfertige Mountainbikes ausliefert. Jeder, ob Freizeitfahrer oder Hobbyracer, wird sowieso die eigenen Vorzugspedale dran schrauben.

Frisch geschärft, die Manitou Machete Luftfedergabel

Zugegeben, ich bin totaler Manitou-Fan. Schließlich produzieren die Amerikaner mit der 'Dorado' die einzige wirklich funktionierende UpsideDown-DH-Federgabel in Großserie. Also die wissen definitiv wie Federung geht. Seit der Saison 2022 ist Manitou mit dem ROCKRIDER RACING TEAM auch im XC-Weltcup wieder dabei. Joshua Dubau ist mit der Manitou XC-Gabel in der aktuellen Saison schon mehrfach aufs Podium gefahren. Savilia Blunk hat mit der Gabel Anfang Juli die US-Meisterschaft gewonnen.

Und die Machete? Die 1.885 g schwere Mittelklassegabel kommt mit schwarz anodisierten 32 mm Alu-Standrohren und bietet volle 100 mm Federweg. Die Einstellung der Federhärte der TS-Luftfeder wird am linken Holm vorgenommen. Grundeinstellung gemäß Tabelle (Aufkleber). Die Zugstufendämpfung (TPC Rebound Damping) erfolgt mit dem blauen Einstellhebel unten am rechten Gabelholm. Die Machete hat selbstverständlich auch Lockout (Kwik Toggle Compression Damping), welcher mit dem genialen ComboLock II Drehgriff angesteuert wird. Also alles an Bord was man braucht. Was aber noch besser ist, die Manitou Gabel ist super einfach einzustellen. Man muss kein Fahrwerksexperte sein. Außer einer kleinen Gabelpumpe braucht man nichts.

Laufräder von Sun Ringé und exklusive XC-Reifen

Das ROCKRIDER RACE 720 kommt mit den bewährten Düroc 30 Laufrädern von Sun Ringlé. Ja, das sind sicher nicht die leichtesten und schnellsten Vertreter ihrer Art, aber sie überstehen sowohl Training als auch Wettkampf über ein paar Jahre. Auch hier setzt ROCKRIDER einmal mehr auf Zuverlässigkeit. Denn wer in den XC-Rennsport einsteigt, für den heißt es zuerst einmal Ankommen und Erfahrungen sammeln. Erst viel später geht es wirklich um die Platzierung.

Angekündigt war das RACE 720 mit ROCKRIDER 'FAST 500er' Reifen - in der Serie wird nun aber mit Vittoria MEZCAL am Hinterrad und Vittoria BARZO am Vorderrad ausgeliefert. Beide Reifen haben die Größe 29x2,25 und sind dank 4C-Graphene Mischung voll XC renntauglich. Mit dem BARZO vorne zieht das Rad spurtreu durch die Kurven und der MEZCAL schiebt hinten halt extrem gut an. Die 4C Graphene Mischung wurde im UCI XC Weltcup erprobt und bietet maximalen Grip bei minimalem Rollwiderstand und minimiertem Verschleiß. Das sich Decathlon ROCKRIDER dafür entschieden hat, den neuen 'Einstiegsrenner' mit Premium XC Mischbereifung auszuliefern finde ich mega stark und zeigt einmal mehr, wie ernst ROCKRIDER die Bedürfnisse der Racing-affinen Kundschaft nimmt.

Braking the Law, Braking the Law

Im Cross Country, der physisch anspruchsvollsten aller Mountainbikearten, ist Gewicht ja immer ein wichtiges Thema. Darum sind Bremsscheiben mit 160 mm Durchmesser an sich nicht ungewöhnlich - am 9,6 Kilo schweren RACE 900 'Team Edition' ist sogar vorne eine 160 mm Scheibe montiert und im UCI World Cup sind die kleinen Bremsscheiben sowieso gesetzt.

Für uns Hobbyracer hat sich ROCKRIDER für eine 180 mm Bremsscheibe am Vorderrad und eine 160 mm Bremsscheibe am Hinterrad entschieden. Die Rookies werden sich über die bessere Dosierbarkeit freuen und natürlich bringt die 180er einfach auch mehr Bremskraft. Manchmal fehlen mir echt die Worte und wenn ich sehe, dass ROCKRIDER die bewährten SRAM Level T Bremsen am RACE 720 verbaut, komme ich an genau diesen Punkt. Das Bike kommt für unter 1300 Euros in die Shops und ist einfach durch und durch mit richtig guten, richtig zuverlässigen Komponenten ausgestattet.

Mission Control - das RACE 720 Cockpit 

So, ich mache mich jetzt mal wieder zur Zielscheibe der Fahrradexperten. Denn für mich ist das Cockpit nicht nur das, was ich beim Fahren vor mir habe. Das Cockpit schließt bei mir definitiv den Sattel ein. Denn die Sattelposition bestimmt am Ende auch die Lenkerposition. Beides muss zusammen betrachtet werden um am Ende im Rennen keine Körner sinnlos zu verfeuern.

Ich bin im Tagesmittel 178 cm groß und habe mich für den L-Rahmen entschieden. Laut Decathlon soll der Rahmen für Fahrer zwischen 175 cm und 184 cm passen. Klares Jein von meiner Seite. Ja, weil das grundsätzlich richtig ist, solange es nicht auf die letzten drei Prozent an Effizienz ankommt. Nein, weil es bei XC-Rennen definitiv um diese letzten drei Prozent Effizienz geht.

Aber keine Sorge, auf die Decathlon Größenempfehlung könnt ihr euch schon grundsätzlich verlassen. Und um wirklich alles aus dem RACE 720 rauszuholen, sollte im Bedarfsfall ein individuell nachgerüsteter Vorbau reichen.

Der serienmäßige Lenker ist 720 mm breit und beim L-Rahmen ist ein Vorbau mit 70 mm Länge und -7° Neigung verbaut. Unter dem Lenker liegen zwei 4 mm Spacer, oberhalb liegt ein dritter 4 mm Spacer. Es ergeben sich also zwei weitere, tiefere Lenkerpositionen und eine höhere. Die Positionen bei umgedrehtem Vorbau lasse ich außen vor. Der Lenker hat 6,5° Backsweep und ist ab Werk mit hochwertigen Schraubgriffen bestückt. Links ist der geniale ComboLock II Drehgriff für den Lockout montiert, rechts wie gewohnt die Schalthebeleinheit. Die Griffweite der Level T Bremsen ist einstellbar.

Sind 720 mm Lenkerbreite zeitgemäß? Die Antwort ist ja. Vor allem bei den Rahmengrößen S und M dürfte kaum ein Racer so breite Schultern haben, dass ein breiterer Lenker wirklich Sinn machen würde. Beim Racebike geht es schließlich um Speed und Effizienz. Ab der Größe L kann ein 740 mm Lenker aus körperbaulicher Sicht angebracht sein. Schade, dass Decathlon dem Einstiegsrenner in den Größen L und XL keinen 740 mm Lenker spendiert hat. Tipp: Griffe bei Bedarf einfach 5 bis 10 mm weiter außen montieren.

Praxistest ROCKRIDER RACE 720

Anfang Juli konnte ich mein ROCKRIDER RACE 720 in der Decathlon Filiale in Böblingen abholen. Also gleich auf die Rennstrecke? Ne, ganz so schnell geht es dann doch nicht, aber natürlich habe ich das 720er schon ein paar Kilometer ausprobiert.

Was ich definitiv schon sagen kann - das ROCKRIDER RACE 720 ist von vorn bis hinten ein XC-Racer. Wer wirklich nur ganz entspannt Mountainbiken möchte, sollte sich besser ein Trailbike kaufen. Wer den Fokus jedoch auf Sportlichkeit, Speed und Wettkampf legt, kann das Grinsegesicht auflegen. Alles richtig gemacht. Die Sitzposition auf dem 720er ist bereits mit dem serienmäßigen 7°-Negativ-Vorbau und den Spacern im sportlichen Bereich. Für XC-Einsteiger gerade richtig und wenn du die letzten Jahre Endurance-Gravelbike gefahren bist, wirst du dich ganz schön wundern, wie tief so ein XC-Cockpit ist. Nix mehr mit entspannt im Obergriff und so ;-)

Ein absolutes Highlight ist der verbaute Short Nose Sattel. Ich will ihn schon jetzt an allen meinen Rädern haben. Auch die Manitou Machete Federgabel mit 100 mm begeistert nach ein paar Kilometern mit einem super Ansprechverhalten. Kann es sein, dass die 100 mm Version sogar noch besser funktioniert als die 120 mm Version im XC 500S?

Nach einer Woche 'Bikepause' wegen Teilnahme an einem Laufwettbewerb habe ich endlich die Clickies angeschraubt und bin mit kleinem Werkzeug kreuz und quer durch den Schönbuch geballert. Nach rund zwei Stunden Fahren und Einstellen habe ich eine sehr gute Sattelposition (Höhe, Neigung, Horizontalposition) und Lenkerstellung gefunden. Luftdruck bin ich hinten auf 1,5 bar runter und vorn sorgen 1,4 bar selbst bei komplett geschlossenem Lockout noch einen gewissen Restkomfort. Beim nächsten Ride werde ich nochmals um 0,1 bar reduzieren. Da geht noch bisschen was. Die Gabel habe ich auf knapp 20 mm SAG eingestellt. Hier musste ich dann tatsächlich auch nochmals die Sattelneigung leicht nachjustieren. Komplett ausgefedert steht die Sattelnase nun einen Ticken nach oben.

XC-Racebikes müssen auf der Rennstrecke getestet werden. Mein eigener Spruch. Also ab dafür und los geht's auf den Racetrack der Schönbuch Trophy.

Die Stuttgarter Straße am Nurfringer Tor in Herrenberg. ComboLock-Drehgriff steht auf dem 'Locked'. Drei, zwei, eins und Start! Direkt um die 180° Kehre auf den langen Anstieg 'Am Joachimsberg' mit bis zu 7% Steigung. Mein Plan hier: Nicht gleich Überziehen - also fahre ich die Steigung mit 80% HFmax. Die Gangabstufung passt, ich bekomme das hier gut gewuppt. Kurzes Entspannungsstück, der Belag ändert sich von Asphalt auf Schotter und schon geht es rechts rein in die erste kurze Trailsektion. ComboLock zur Hälfte auf und volle Lotte über das Wiesenstück ballern - danach rein in den Wald. Hart rechts und mit verriegelter Gabel hoch zur Traverse über die Autobahn A81. Der erste große Anstieg ist geschafft. Die Druckstufe wieder etwas öffnen, zu Beginn des Bergabstücks auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen, ganz klein machen und den Lenker links und rechts direkt neben dem Vorbau greifen. Das Gefälle langt zwar nicht um den Speed komplett zu halten aber ich bin schnell. Verdammt schnell.

Auf dem 'Dunkelhauweg' heißt es wieder kurz aber kräftig in die Pedale treten. Dann geht es links weg in eine S1-Trailsektion. Links, rechts, links und geradeaus runter bis zum Betonweg am großen Rastplatz. Ich fahre diesen Abschnitt mit komplett offenem Lockout und die Manitou muss hier das erste mal richtig arbeiten. Tatsächlich merke ich keinen großen Unterschied zum Fully. Der Hightech-Hinterbau mit seinen mehrfach gekröpften Streben nimmt wie erwartet die ganz brutale Härte raus. Auf dem Betonabschnitt bis zum Abzweig am 'Diehlrain' kann ich nochmal gut Pace machen. Es folgt ein leicht ansteigender, schmoddriger Singletrail. Nicht schwierig aber halt ziemlich hoher Rollwiderstand. Ich ziehe maximal durch und hier zahlt sich die Mischbereifung aus. Der Barzo am Vorderrad ist super was die Spurführung betrifft und der Mezcal am Hinterrad schiebt gut an. Kaum Schlupf - das spart Kraft. Aber vor allem kein Rumgeeiere - einfach eine saubere Spur durch den Schmodder gezogen und nicht viel Zeit verloren. Es geht wieder raus aus dem Schönbuchwald, am Sportplatz Rohrau vorbei und schon wieder rechts rein in die grüne Hölle. Hier wartet der zweite und vielleicht krasseste Anstieg der gesamten Runde: Ein schmaler Hohlweg hoch zum 'Jägerweg'-Singletrail. Am Anfang habe ich noch Kraft und kann das erste Stück recht gut meistern. Dann wird es steiler und steiler. Lockout ist drin und jetzt brauche ich alles an Untersetzung was da ist. Mit dem 50er Ritzel und jenseits der 100% meiner maximalen Herzfrequenz kämpfe ich mich ohne Abzusteigen hoch. Bäm! Geschafft! Jetzt drei bis vier Gänge durchschalten und die HF wieder in den unkritischen Bereich bringen. Zum Glück fährt das 'Seven-Twenty' fast von alleine - der modernen Geo mit 67,5° Lenkwinkel sei Dank.

Auf Schotter geht es nun ein Stück hoch Richtung 'Rötelberg' gefolgt von einem langen Hochgeschwindigkeitsabschnitt mit ein paar netten Kurven. Ich liebe 'Vollgasschotterdriften' über beide Räder. Allerdings fehlt auf diesem Streckenabschnitt irgendwie ein fetterer Gang. Klar was nach der schnellen Abfahrt kommt - ein langer, kraftraubender Anstieg entlang der 'Kohlklinge'. Meine HF löst ab der Hälfte Alarm aus und wieder ist die volle Bandbreite des Ritzelpaketes gefordert. Oben rechts, kurzes gerades Stück und schon wieder geht es links runter Richtung Felder. Wieder Hochgeschwindigkeit. Dieses mal aber mit zwei total kranken Haarnadelkurven. Also aus vollem Speed auf der letzten Rille bremsen, runterschalten, das Rad um die Kurve schmeißen und die Gänge bis zum Zwölften durchbeschleunigen. Direkt die nächste krasse Vollbremsung mit der nächsten Haarnadelkurve. Diesmal in die andere Richtung und noch enger. Was für ein genialer Abschnitt. Das macht schon extrem Spaß! Und die Bremsen am 'Seven-Twenty' machen das problemlos mit. Am Waldrand führt die Strecke Richtung der K1000, dann folgt der längste durchgängige Singletrailabschnitt. Das erste Stück vor dem Waldparkplatz ist ok. Muss ich nicht alles geben, denn ich weiß was mich direkt im Anschluss erwartet: Ein steiler Anstieg auf schmierigem Boden. Ich schaffe das sogar bis ganz hoch. Der Mezcal Hinterreifen kommt hier allerdings mehrfach an seine Traktionsgrenze. Meine Schenkel brennen. Oben angekommen geht es weiter bis zur K1045 auf flachem Terrain und ich versuche meine HF nochmal unter 150 Schläge pro Minute zu bekommen. Am 556 m hohen 'Rötelberg' stehen 16 km auf der Uhr. Keine Zeit durchzuatmen, erneut geht es runter ins Tal. Wieder Schotter, wieder schnell. Und wieder geht es über mehr als einen Kilometer kraftraubend bergauf. Das ROCKRIDER RACE 720 schlägt sich bei diesem ständigen Auf und Ab super gut. Schon jetzt kann ich den SRAM NX Eagle Komponenten volle Renntauglichkeit attestieren. Keine Ahnung wie oft ich heute schon die komplette Kassette durchgeschaltet habe. Mega oft. Unter Last auf dem Racetrack. Kein Verschalter, kein Kettenabwurf, Durchrutschen oder whatever. Funktioniert einwandfrei.

Endlich oben angekommen geht es hart rechts auf den Singletrail. Größtenteils bergauf und zum Schluss wird das Ding natürlich auch immer steiler. Tja Digga, das ist Mountainbiken - alles andere ist nur Fahrradfahren. Ich kämpfe mich da durch. Es ist schließlich der letzte Anstieg der Schönbuch Trophy. Und dieses mal brauche ich das 50er Ritzel gar nicht. Ein letztes mal die Trinkflasche ansetzen, das letzte Gel-Pack reingezogen, fokussieren und konzentriert bleiben. Auf der Abfahrt vom Naturfreundehaus bis zum Ziel am Herrenberger Markplatz lässt sich einiges an Zeit gut machen. Oder verlieren. Ausbremsen, überholen - einfach ganz hart und brutal fahren. Auch das steckt das ROCKRIDER RACE 720 problemlos weg. Auf dem Schlussstück vom Schlossberg runter dürfen die Bremsen nochmal richtig zeigen was sie können. Noch zwei Haarnadelkurven auf Asphalt, die Schenkel zum finalen Sprint motivieren und durch ist das Ding.

Meine Zeit? Schneller als letztes Jahr mit dem Fully. Das 'Seven-Twenty' ist einfach über ein Kilo leichter und das merkt man über die volle Renndistanz. Genau deshalb habe ich mir das ROCKRIDER RACE 720 geholt. Alles richtig gemacht ;-)

Das ROCKRIDER RACE 720 im Vergleich

Es war gar nicht so einfach XC-Bikes zu finden, die man mit dem ROCKRIDER RACE 720 vergleichen kann. Nach gründlicher Marktrecherche habe ich mich für die 2023er Modelljahrgänge des RADON JEALOUS AL 8.0 und des ORBEA ALMA H30 entschieden. Drei Bikes, ehrliche und transparente GOLD-SILBER-BRONZE Wertung über die TOP 10 Produktmerkmale, ein ehrliches Ergebnis - and here we go:

ROCKRIDER RACE 720

Produktbild: Decathlon

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  • Slopingrahmen aus Aluminium 6061 und 6013 / Sitzwinkel 75° / Lenkwinkel 67,5°
  • Manitou Machete Boost Luftfedergabel / 100 mm / Remote-Lockout / Durchmesser Standrohre 32 mm
  • SRAM NX Eagle 1x12 Antrieb mit Kassette 11-50 und 32er Kettenblatt
  • Bremsen: SRAM Level T
  • 29" Laufräder, Sun Ringlé Düroc 30
  • Reifengröße 29x2,25
  • Vittoria 'Mezcal/Barzo'
  • Lenkerbreite 720 mm
  • 12,3 kg (M)
  • € 1.299,-

Wertungsergebnis: 52 Punkte

RADON JEALOUS AL 8.0

Produktbild: Rose

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  • Slopingrahmen aus Aluminium 7005 / Sitzwinkel 74,2° / Lenkwinkel 69,4°
  • RockShox Judy Gold RL / Luftfedergabel / 100 mm / Remote-Lockout / Durchmesser Standrohre 30 mm
  • Shimano Deore 1x12 Antrieb mit Kassette 10-51 und 32er Kettenblatt
  • Bremsen: Shimano BR-MT410
  • 29" Laufräder, Sun Ringlé Düroc 30
  • Reifengröße 29x2,25
  • Schwalbe 'Racing Ray/- Ralph'
  • Lenkerbreite 740 mm
  • 12,3 kg (M)
  • € 1.299,-

Wertungsergebnis: 44 Punkte

ORBEA ALMA H30

Produktbild: Orbea

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  • Slopingrahmen aus Aluminium 6061 / Sitzwinkel 74,5° / Lenkwinkel 68°
  • Suntour Raidon 32 RLR Boost Luftfedergabel / 100 mm / Remote-Lockout / Durchmesser Standrohre 32 mm
  • Shimano Deore 1x12 Antrieb mit Kassette 11-51 und 32er Kettenblatt
  • Bremsen: Shimano BR-MT210
  • 29" Laufräder, Mach 1 Klixx 23c
  • Reifengröße 29x2,2
  • Reifen Maxxis 'Ikon'
  • Lenkerbreite 740 mm
  • 12,3 kg (M)
  • € 1.299,-

Wertungsergebnis: 44 Punkte


Das ROCKRIDER RACE 720 gewinnt den GOLD-SILBER-BRONZE Vergleich deutlich mit 52 Punkten vor dem RADON JEALOUS AL 8.0 und dem ORBEA ALMA H30 mit jeweils 44 Punkten.

Und so wurde gewertet: GOLD = 3 Punkte, SILBER = 2 Punkte, BRONZE = 1 Punkt. Gewichtungsfaktoren: Rahmen [vierfach], Federung [vierfach], Antrieb [zweifach], Bremsen [zweifach], Laufräder [einfach], Reifenbreite [einfach], Reifenprofil [einfach], Lenkerbreite [einfach], Gewicht [zweifach], Preis [zweifach]. 

Testfazit - wieviel Race steckt im ROCKRIDER RACE 720?

Antwort ist ganz einfach: Im ROCKRIDER RACE 720 steckt definitiv die volle Packung 'Race'. Moderne Renngeometrie, ein technisch fortschrittliches Rahmenkonzept hinsichtlich Materialauswahl und Design, dazu Racing Bereifung, eine rennerprobte Federgabel und SRAM NX Eagle Antrieb - das geht schon ganz klar Richtung Racebike. Noch Zweifel? Ich persönlich nicht. Die Entscheidung der ROCKRIDER Produktdesigner, am XC-Einstiegsrenner SRAM Level T Bremsen mit einer 180er Scheibe am Vorderrad und einer 160er Scheibe am Hinterrad zu verbauen finde ich super. Denn damit erweitert sich die ROCKRIDER RACE 720 Zielgruppe von Rennfahrern*innen von 50 bis 75 kg Gewicht um all jene, die eben noch nicht die krassen Sportsraketen sind und einfach auch ein paar Kilos mehr auf die Waage bringen. Eine kluge Entscheidung.

Die exakt 1299,- Euro sind ein extrem guter Preis. Mehr noch, für eine XC-Racebike ist das sogar 'TopDeal' verdächtig. Im Direktvergleich kann es sich gegen das RADON JEALOUS AL 8.0 und das ORBEA ALMA H30 durchsetzen. Und das sind beides wirklich extrem gute Bikes. Harte Preiskonkurrenz kommt derweil aus dem eigenen Haus. Das ROCKRIDER XC 100 ist deutlich günstiger - allerdings ist das neue ROCKRIDER RACE 720 dem XC 100 auch in allen Ausprägungen haushoch überlegen. Muss ja auch so sein, denn ROCKRIDER hat den Entwicklungsbooster gezündet und startet voll durch. Das RACE 720 ist das neue XC 100 und der Mehrpreis ist mehr als gerechtfertigt. Und so ist da sogar noch Platz für ein zukünftiges ROCKRIDER RACE 700. Aber das ist aktuell reine Spekulation ;-)

Wer auf der Suche nach einen zuverlässigen XC-Einstiegsracer modernster Bauart ist, wird mit dem ROCKRIDER RACE 720 viel Freude haben. Im Training und natürlich auch im Wettkampf. Und selbstverständlich kann man damit auch mal zum Biergarten oder in die Eisdiele fahren.

ROCKRIDER RACE 720 - XC Ausrüstung & Tuning

Das ROCKRIDER RACE 720 ist ein stimmiges Gesamtpaket. Für den Renneinsatz braucht ihr aber noch ein paar Dinge. Allem voran richtige XC-Pedale und das passende Schuhwerk. Die ROCKRIDER 520 SPD Pedale stehen den bekannten Shimano Pedalen in nichts nach. Passend dazu die ROCKRIDER XC 700 Schuhe. Beide Produkte sind einwandfrei und ich nutze sie bei Training und Wettkampf.

XC ist echter Leistungssport - ihr müsst trinken. Also braucht ihr einen Flaschenhalter und eine Trinkflasche. Zwar ist das 'Seven-Twenty' mit zwei Flaschenhaltern ausrüstbar, aber ich empfehle nur einen zu montieren. Die Trinkflasche dazu gibt es in drei Größen: 500 ml, 800 ml und sogar 950 ml. Auf dem Bild oben seht ihr die 800er.

Ein Must-Have ist die kleine Satteltasche für Schlüssel, Ausweis, Krankenkarte, Verbandspäckchen und ein paar Schmerztabletten für den Fall der Fälle. Im Training auch immer dabei: Eine Dose Reifendichtmittel und Energieriegel.

Radhose, Trikot und Helm habt ihr sicherlich schon. Falls nicht: Die Vestta Radhose und das passende Trikot dazu kann ich empfehlen. Sehr hochwertig, gut verarbeitet und vor allem mega angenehm zu tragen. Auch der Helm hat mich überzeugt. Das mit der Belüftung ist unglaublich wichtig beim XC - wir fahren schließlich nicht mit Ruhepuls durch den Wald ;-)

Tuningteile am neuen nagelneuen Racebike? Ja ich weiß das klingt crazy, zumal das ROCKRIDER RACE 720 ein stimmiges Package ist. Aber hier und da kann man einfach noch was machen um wichtige Sekunden auf der Rennstrecke rauszuholen. Wer insbesondere die bergab Performance steigern möchte und auf krass technischen Trails unterwegs ist, kommt um die Teleskopsattelstütze nicht herum. Das günstige Modell von Rockrider mit 100 mm Hub nutze ich selber und kann nur Gutes berichten. Allerdings bringt das gute Teil auch einiges an Mehrgewicht mit.

 

Sattelstütze

Teleskop 31,6mm / 100 mm Hub

Produktbild: Decathlon

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Klickpedale MTB

ROCKRIDER 520 SPD

Produktbild: Decathlon

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Fahrradschuhe

ROCKRIDER XC-700 schwarz

Produktbild: Decathlon

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Flaschenhalter

mit seitlichem Zugriff

Produktbild: Decathlon

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Trinkflasche

SoftFlow / 800 ml / schwarz

Produktbild: Decathlon

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Satteltasche 100

0,5 Liter / schwarz

Produktbild: Decathlon

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Trikot

ROCKRIDER Team Replika

Produktbild: Decathlon

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Radhose

ROCKRIDER Team Replika

Produktbild: Decathlon

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Radhelm

ROCKRIDER MTB Race XC

Produktbild: Decathlon

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Als XC-Einsteiger macht es keinen Sinn direkt mit einem ultratiefen Renncockpit loszulegen. Aber nach ein paar Wochen Training mit dem 'Seven-Twenty' kannst du einen nach dem anderen der Spacer unter dem Vorbau entfernen und so schrittweise in eine immer sportlichere Fahrposition kommen. Die Rückenmuskulatur braucht nun mal Zeit sich aufzubauen. Das geht nicht von heute auf morgen. Ich finde es total cool, dass das ROCKRIDER RACE 720 genau diese wichtigen Erfordernisse für Rookies berücksichtigt.

Der 740 mm breite Tuning-Lenker bringt dich nochmals geringfügig tiefer. Aber vor allem ist er aus Carbon. Sieht geil aus, spart definitiv Gewicht und hat dazu noch eine bessere Eigendämpfung. Lohnt sich in jedem Fall - auch in der 720 mm Ausführung.

Wer es noch tiefer mag muss den Vorbau tauschen. Ich persönlich nutze den unten aufgeführten CYSKY Aluminiumvorbau mit -17° Absenkung in der Länge 60 mm. Warum kein Vorbau aus Carbon? Tatsächlich habe ich noch keinen passenden finden können.

Aktuell geht der Grundtenor in der Szene ja schwer in Richtung 'Dropper Post'. So wie ich das sehe, sind die meisten der XC-Hobbyrennen allerdings noch sehr weit entfernt vom technischen Niveau der aktuellen Weltcupstrecken. Ich möchte behaupten, alle lassen sich noch super mit dem 'Hardtail' fahren und die meisten davon sogar problemlos ohne die schwere verstellbare Sattelstütze. Insofern habe ich mein 'Seven-Twenty' mit einer gewichtsreduzierten Carbonsattelstütze ausgestattet. Die verstellbare Sattelstütze wird nur montiert, wenn es die Strecke wirklich erfordert.

Mein ROCKRIDER RACE 720 in Größe L, mit Klickpedalen, 740 mm Carbonlenker, 400 mm Carbonsattelstütze, Trinkflasche, Flaschenhalter, Satteltasche und Garmin mit Sensoren wiegt knapp unter 12,5 kg. Das ist ein Wert mit dem man als Einsteiger in der schnellen XC-Welt gut leben kann.

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